Informationen über mögliche Krankheiten

Das höchste Gut in unserem Hobby sind kräftige und gesunde Schlangen. An denen wir einfach tagtäglich nur unsere Freude haben. Aber wie im richtigen Leben, sind auch unsere Lieblinge nicht vor Krankheiten gefeit. Häufig liegen die Ursachen bei und selbst bzw. bei unseren Haltungsbedingungen. Wem es betrifft, daß eines seiner Tiere erkrankt, merkt schnell, daß es allein auf weiter Flur steht. Einige Tierärzte kennen sich mit Boas recht gut aus. Aber die wenigsten hatten schon einmal einen Hundskopfschlinger in Ihrer Praxis. Jetzt ist also Guter Rat teuer. Aufgrund des enorm langsamen Metabolismus der Schlangen, merkt man Veränderungen erst recht spät und manchmal leider zu spät um wirkungsvoll zu reagieren. Ich rate deshalb, auch aufgrund meiner Erfahrung zu einer Grundausstattung an Medikamenten und oder einen wirklich guten Kontakt zu einem Zierarzt der schnell und unkompliziert helfen kann.
Für Anmerkungen, Tips und weiterführende Studien bin ich sehr dankbar und stark interessiert.

Diese Seite soll Euch einen kleinen Überblick über mögliche Erkrankungen an Corallus caninus & Corallus batesii geben. Das hier zusammen getragene Wissen entstammt der Fachliteratur und Gesprächen mit anderen Züchtern und meinen eigenen Erfahrungen.

Bitte beachtet, all die folgenden Informationen, Tips und Hinweise sind OHNE GEWÄHR. Ich habe diese nach besten Wissen und Gewissen zusammen getragen. Bitte kontaktiert Euren Tierarzt!
Aktuell läuft gerade ein neues Projekt zur medizinischen Untersuchung. Dabei handelt es sich um Röntgenaufnahmen, CT & MRT zur Vervollständigung offener Fragen und der Unterstützung bei krankheitsbedingten Behandlungen durch den Tierarzt oder Euch selbst.
Gern nehmen wir Rat und Tat, Hinweise & Anmerkungen entgegen. Wir sind keine ausgebildeten Tierärzte einzig ambitionierte Schlangenhalter.
Darmvorfall
Auch als Prolaps kurz bezeichnet, ist ein unnatürlicher Vorfall, Ausstülpen, des Enddarmes durch die Kloake. Also "eigentlich" recht gut zu erkennen. Ich selbst, habe diese Erkrankung noch nicht erlebt/gesehen und von daher weiss ich nicht, wie es beim Corallus rechtzeitig erkannt werden kann, wenn unsere Tiere tagsüber ja zusammengerollt "schlafen"! Je nach der Zeitdauer des Bestehens, ist frisches oder schon abgestorbenes (nekrotisches) Gewebe ausserhalb der Kloake sichtbar. Dabei sieht das erst kürzlich vorgefallene Gewebe in der Regel hell bis dunkelrot, glatt und feucht aus. Unter Umständen führt es zu einer Umfangserweiterung des Gewebes (Ödem) der vorgefallenen Reale. In Einzelfällen kann es auch zum Vorfall der Heimpenise und des Eileiters kommen.
Ihr solltet wissen, daß ein solcher Vorfall, meist nur
ein Symptom einer Erkrankung ist.
Meist sind schmerzhafte Prozesse eine Ursache, die die Pressbewegungen auslösen. Bei Hemipenis Ausstülpungen sind oft Paarungen vorausgegangen.
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Großer Darmvorfall (hier bei einem Chondropython) Foto: Jean-Jaques Basin
Ursachen können sein:
- Verstopfung (zu viel, zu schnell oder zu groß gefüttert)
- Fremdkörper im Darm (eventuell falsche Haltungsbedingungen/Bodengrund)
- Eine Verletzung, Traumata, des Tieres
- Parasitäre Infektionen im Bereich des Darmes oder/und der urologischen Organe
Therapie:
Fachmann oder Tierarzt kontaktieren! Sofort.
Um eine Therapie überhaupt sinnvoll erscheinen zu lassen, müssen als erstes die Ursachen vollständig aufgeklärt werden. Dabei solltet Ihr detailliert und kritisch betrachten, wie die Haltungsbedingungen in den Wochen und Monaten vor dem Prolaps waren. Hat sich etwas geändert? Neue Artgenossen? Wie wurde gefüttert und mit welchen Futtertieren? Gab es sonstige Verhaltensänderungen in der Zeit vor dem Vorfall? Wurde Kot und oder Harn abgesetzt?
Selbst Hand anzulegen verlangt sehr gutes Handling mit den Tieren und Fachwissen zum Thema!
Herausgespültes Gewebe sehr vorsichtig unter fliessendem lauwarmen bis kühlem Wasser reinigen. Bei stark angeschwollenem Gewebe und nur wenn keine Schleimhautverletzung vorliegt, Den Vorfall vorsichtig mit Zucker bestreuen. Dadurch entstehen Osmosevorgänge, die Flüssigkeit aus dem betroffenen Gewebe ziehen und dadurch den Umfang verringern. Mit etwas Methylcellulose das Gewebe gleitfähiger machen und das Gewebe zurückschieben. Ist das Gewebe bereits abgestorben muss operiert werden (ggf. Amputation).
Das wichtigste nach der Behandlung ist das ändern der zum Prolaps geführten Ursachen!
Milben
Milben (Acaridae) gehören zu den Ektoparasiten (Aussenschmarotzer) und treten in den meisten Fällen bei Importtieren auf, bzw. bei neu dazu gekauften Tieren aus einem befallenen Bestand. Dabei kann selbst beim Kauf, das Tier angeblich "Milbenfrei" sein, weil keine erwachsenen Parasiten zu sehen sind, es aber Larven und oder Eier an sich trägt. Ich selbst hatte einen Milbenbefall der durch "infizierte" gekaufte Futtertiere eingebracht wurde. Wirklich hässlich diese Dinger. Am häufigsten bei Schlangen ist Ophionyssus natricis anzutreffen. Die adulten Parasiten sind 0,3 bis 1,2 mm lang. Im "nüchternen" Zustand, sind diese Tiere gelbbraun und nach einer Blutmahlzeit rot bis schwarzblau (und erscheinen uns als schwarzes Punkte zwischen und unter den Schuppen). Nach einer Blutmahlzeit legt das Weibchen die Eier ab. Die Entwicklungszeit beträgt etwa 2 bis drei Wochen. Deshalb kann das Tier auch nicht immer als mit Milbenbefall erkannt werden. Am häufigsten sind Milben in der Kopfregion unserer Tiere anzutreffen. Es ist schon ein Grauen zu sehen, wenn die fiesen Tierchen über die Schuppen wandern und man weiß, das die Hilfe erst in Tagen naht.
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Ophionyssus natricis, Copyright: Jana Bulantova (Charles University Prague)
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So scheusslich sah das damals bei meinen Tieren aus
Symptome:
Meist sind die Schlangen recht unruhig. Kriechen tagsüber umher, suchen das Wasser um sich zu baden und reiben (sieht wie schuppern aus) auffälligerweise ihren Körper und vornehmlich den Kopf an den Einrichtungsgegenständen im Terrarium. Wenn dann die Tiere still sitzen und ruhen und man den Körper und das Schuppenkleid beobachtet, kann man die Milben, je nach Befall hin und wieder gut sehen. In schweren Fällen sieht man viele Tiere auf dem Körper der Schlangen umher krabbeln was in der Seele weh tut. Auch wenn ich oft gelesen habe, daß die Milben vornehmlich Nachts auf den Tieren zu sehen sind, konnte ich dies sehr wohl am Tage beobachten.
Ursachen für Milbenbefall:

Übertragung durch neue Tiere im Bestand (hauptsächlich Wildfänge)
Eintrag über verseuchte Futtertiere
Therapie:
Äusserliches "abreiben" mit einen in
"Fipronil", zBsp.: "Frontline", befeuchtetem Tuch was mehrfach im Abstand von einigen Tagen wiederholt werden sollte um auch nachgeschlüpften Milben zu töten
Aussetzen von Raubmilben z.Bsb.:
"Dutchys" oder Hypoaspis miles im Terrarium. Dutchy`s gibt es auf dem Markt zBsp.: bei "Refona" in den Niederlanden, und kosten derzeit 12,50 € plus Versand für 10 Dosierungen (a. Terrarium 100x60cm). Die Raubmilben Hypoaspis miles, gibt es auf dem Markt zBsp.: beim "Schneckenprofi" für derzeit 19,50 € plus Versand für eine Einheit (12.500 Sack. für 4-6 m2). Fipronil gibt es auf dem Markt für 11,80 € die 100 ml Flasche bei "Amazon".
Zu den Vor- und Nachteilen kann ich folgendes in eigener Erfahrung zum Ausdruck bringen. Fipronil wirkt sehr schnell und es ist sofort Besserung zu erkennen. In wie weit sich das Mittel selbst auf die Gesundheit der Tiere auswirkt (durch eigenes Aufnehmen mit der Zunge durch Wassertropfen auf der Haut/ Verdunstung im Terrarium), dazu kann ich nichts sagen, weil die Erfahrung fehlt. Anders beim natürlichen Feind den Raubmilben, hier gibt es zwei große Nachteile. Erstens kann man die Milben nicht auf Lager halten (maximal 2 Tage, Frontline hingegen, laut Hersteller …)) und zweitens sieht man nur schlecht was genau passiert. Das heisst, wenn man den Befall feststellt, das Mittel bestellt und ausbringt, sind schon einmal 4 Tage im günstigsten Fall vergangen. Dann müssen die Tiere das Terra bevölkern und sich über die Milben hermachen. Was optisch nicht zu beobachten ist. Wenn man also adulte Blutmilben auf den Schlangen sieht, ist davon auszugehen, das diese auch Eier legen. Ein Weibchen legt mindestens pro Akt ein dutzend Eier ab, welche 5 Tage bis zum Larvenstadium benötigen wo los gefressen wird. Sind die Raubmilben also bei uns eingetroffen, kann davon ausgegangen werden, das die Anzahl der Parasiten sich schon vervielfacht hat. Obwohl ich ein großer Freund von natürlichen Methoden bin, so scheint mir hier der chemischen Keule den Vorzug zu geben. Erwachsene Milben (auch Schlangen Milben oder Blutmilben) leben in der Regel 40 Tage. Plus etwa 20 Tage für die Entwicklung, gesamt also 60 Tage im Terrarium. Die Raubmilben fühlen sich am wohlsten bei 15-30 Grad Celsius. Die hier liegen, je nach vorherrschender Temperatur zwischen 3-12 Tage, Larve 1-3 Tage, Nymphe 5-19 Tage und adulte Tiere werden etwa 120 Tage alt. Ohne ihren Wirt und ausreichend Feuchte sterben die Tiere nach etwa 3 Tage selbst ab. Die Raubmilben sind sehr gefrässig und fressen bis zu 5 Milben/Larven am Tag. Und können auch vorbeugend ausgesetzt werden (vornehmlich in Substrat wenn vorhanden). Zu beachten sei weiterhin, wer eine eigene Futtertierzucht hat, so wie ich Ratten, muss diese auch behandeln. Gerade wenn nicht genau feststeht, woher der Befall kommt. Ich habe hier mit
Kieselgur gearbeitet, welches als superfeines Pulver "verstäubt" wird. Dieses soll die Haut der Milben "zerstören". Die Methode wird in biologisch betriebenen Hühnerställen als Beispiel zur Anwendung gebracht, wo chemische Mittel untersagt sind.
Blutmilben können auch den Menschen teilweise kurz "befallen"!
Regurgitation
Darunter versteht man, daß wiederholte Erbrechen von aufgenommenen Speisen. In der Regel erfolgt dies bei Schlangen etwa 3-7 Tage nach der Fütterung. Trotz des meist äußerlich besten Gesundheitszustandes würgen die Schlangen das zu sich genommene Futter wieder aus. Am häufigsten tritt dies bei Wildfängen auf, einige Zeit nach deren Import. Doch auch Jahre später kann diese Krankheit unsere Tiere treffen. Die Tiere erbrechen wiederholt, trotz Gabe kleinster Futtertiere, verlieren zusehends an Gewicht, dehydrieren und sterben in der Regel innerhalb des nächsten halben Jahres daran.
Die tatsächlichen Ursachen dafür sind vielfältig und auch noch
nicht schlußendlich untersucht worden. Es kann sich hierbei um eine Infektion durch Bakterien wie Clamydien, Viren, Pilzen oder Parasiten handeln oder ein Mix aus diesen Erregern. Schlechte Haltungsbedingungen beim Exporteur und das Gruppen "zwischen lagern" vor Ort begünstigen die Weitergabe von Erregern.
Eine aktuell mögliche und untersuchte Ursache könnte Clamydophilose sein. Es wurden Untersuchungen durchgeführt, daß eine mögliche Behandlung mit der Gabe von Oxytetracaclin erfolgreich war. Dennoch versterben die allermeisten Tiere leider an dieser Erkrankung.

Einige Züchter haben hier das ein oder andere ausprobiert um ihre Tiere zu retten. Ich selbst kann hier leider keinen informativen Beitrag aus eigener Erfahrung beisteuern.
Häutungsschwierigkeiten
Symptome:
Diese sind mehr als eindeutig für jeden zu erkennen. Da sich, zum einen gesunde Schlangen und zum zweiten in optimaler Umgebung lebende Tiere in einem Stück häuten, kann ein jeder sehen, wenn etwas nicht stimmt. Häutet sich das Tier in einzelnen Fetzen und oder bleiben gar Reste der Haut auf dem Körper zurück ist Handlung geboten. Im schlimmsten Falle kommen Tieren garnicht aus der Haut.
Ursachen:
Die Ursachen für Schwierigkeiten bei der Häutung können vielfältig sein. Meist wird bei anderen Züchtern eine zu trockene Haltung angegeben. Dies kann ich so im Detail nicht bestätigen. Der Gesundheitszustand des Tieres spielt natürlich eine, wie ich meine, bedeutende Rolle. Ich denke, in den meisten Fällen ist es die Summe aus allen Parametern. Passt die Feuchte halbwegs, geht es den Tieren gut, gibt es genug Möglichkeiten (Äste/knorpelige Stellen/ Gabelungen) sich die Haut gut abzustreifen etc etc.
Therapie:
Kontrolle des allgemeinen Zustandes des Tieres. Zu schwach? Ausreichend Nährstoffe? Korrektur der klimatischen Bedingungen. Anpassung der Luftfeuchte. Hat das Tier noch nach der Häutung Reste der alten Haut auf dem Körper, sollte diese umgehend manuell abgelöst werden. Dazu kann man das Tier aus dem Becken entnehmen und in lauwarmen Wasser baden. Ich habe dazu ein extra Plastik Terra welches ich mit etwa 2 cm Wasser fluten kann. Dort kann es gern einmal, je nach Stärke der zurück gebliebenen Hautfetzen, zwei drei Stunden bleiben. Dann lässt sich die Haut sehr gut abstreifen. Wichtig ist auf alle Fälle mit der Hilfe
nicht zu warten. Je eher man nach der eigentlich natürlichen Häutung mit der Hilfe beginnt je schneller und unkomplizierter geht dies vonstatten.
Das Wichtigste was man tun kann und natürlich immer tun sollte ist die Gute Beobachtung der Tiere. Werden die Augen trübe? Wird die Haut blass? Keine nächtliche Dauerstellung!… Dann weiß man, das eine Häutung kurz bevorsteht. Ein Blick in die eigenen Unterlagen bestätigt dann, daß es an der Zeit für eine Häutung ist. Als groben Richtwert kann man sagen, das etwa 5-8 Tage nachdem sich die Augen eintrüben die Häutung erfolgt. Ich persönlich erhöhe dann die Luftfeuchte auf etwa 90% im Becken um eine Häutung zu unterstützen.
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Alles Richtig gemacht. Hier ein Jungtier nach der Häutung. Mit der kompletten Haut, ein Stück, im Hintergrund
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Alles Richtig gemacht. Komplettes "Hemd" eines adulten Männchens von Corallus caninus
Nidoviren
Das Nidovirus ist eine wirklich hässliche Sache. Es handelt sich beim Nidovirus um große behüllte einzelsträngige RNA Viren. Diese Nidoviren befallen in der Hauptsache die Atemwegsorgane wie die Lunge und später auch weitere wichtige Organe der Tiere. Auch wenn Tiere symptomlos das Virus in sich tragen können, verläuft eine Erkrankung meist mit tödlichem Ausgang. Laut aktuellem Kenntnisstand werden erfolgt die Übertragung bei direktem Kontakt der Tiere, über den Kot sowie Schmierinfektion wenn erkrankte Tiere ihren Schleim aus der Mundhöhle im Terrarium verbreiten.
Bei Corallus batesii und caninus sind mir persönlich allerdings keine Fälle einer Infektion bekannt. Laut Informationen verschiedener Labore allerdings, sind Nidoviren allerdings aber bereits auch bei Corallus caninus und Corallus batesii nachgewiesen worden.
Ein Heilmittel gegen diese Erkrankung ist mir, aktueller Wissensstand, nicht bekannt.
Nidoviren können Mithilfe eines PCR Testes nachgewiesen werden. Dazu ist u. a. ein tiefer Rachenabstrich nötig, der mittels sterilem Tupfer (ohne Transportmedium) entnommen wird und zum Labor des Vertrauens gesendet werden sollte.
Ausführliche Informationen findet Ihr unter anderem in der
Doktorarbeit von Jeff Schreiner, Mag. med. vet. Tierarzt an der Tierklinik Anicura in Hollabrunn Niederöstereich.
Künstliche Geburtseinleitung



Lungenentzündung



Endoparasiten



Inzucht

Untersuchungsmethoden auf Parasiten
Heutzutage werden durch verschiedenste Labore in unserem Land (ich nutze unter anderem die LandesUntersuchungsAnstalt Sachsen/ Labor in Leipzig), Untersuchungen auf Parasiten durchgeführt. Ihr findet diese für eure Region im Netz bzw. beim nächsten Tierarzt. Dort gibt es oft auch die dazugehörigen Diagnose Bogen (Potenziell medizinisch relevanten Information über das Tier und den Halter) den Ihr, für eine solche Untersuchung ausfüllen müsst. Und eventuell auch die Preise für die einzelnen Untersuchungen. Generell wird zwischen parasitologisch und Mikrobiologischer Untersuchung unterschieden. Der parasitologische Teil erfolgt meist, durch einsenden einer frischen Kotprobe des Tieres an das Labor der Wahl. Mit anschließenden zwei Verfahren die angewendet werden. Zum einen das Sedimentations-Flotations-Verfahren, zur Erkennung von
Kokzidien, Bandwürmer, Trematoden (Saugwürmer), Nematoden (Fadenwürmer), Askariden (Spulwürmer), Oxyuren (Magenwürmer), Trichomonaden, und Capillaria (Haarwürmer). Und ein Färbeverfahren zur Erkennung von Kryptosporidien.
Zur Einsendung der Kotprobe benötigt Ihr ein Proberöhrchen (Tierarzt/Apotheke/Internet) welche um die 30 Cent kosten. Meine Apotheke hat mir diese freundlicherweise für mich bestellt. Für die beiden anzuwendenden Verfahren werden mindestens 5 g Kot benötigt. Und lt. Auskunft, lieber etwas mehr als zu wenig, da das Ergebnis sonst nicht repräsentativ ist.
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Gebräuchliches Kotentnahme Röhrchen
Um sich ein Vollständiges Bild, über den Zustand der Tiere zu machen. Ist allerdings noch die Mikrobiologische Untersuchung von Nöten. Dies geschieht durch die Einsendung einer Speichelprobe/Abstrich aus dem Rachen mittels Tupfer an Euer Labor des Vertrauens. Dabei ist wichtig zu beachten, das es unter anderem ein steriler Tupfer mit "Transportmedium" sein sollte. Sprich, einem Gel welches sich auf der Tupferspitze befindet, oder direkt ein flüssiges Medium im Röhrchen, der die Probe vor "Austrocknung" während des Transportes schützt. Einkaufsquellen für KotProbenRöhrchen & sterile Tupfer mit und ohne Transportgel findet Ihr im Netz unter Laborbedarf. Auch hier sollte man einfach etwas auf Vorrat besitzen. Die Probe selbst muss so frisch sein, wie es nur geht. Ich kenne hier in Chemnitz die Kurierzeiten, (Transport von Chemnitz nach Leipzig wo das Labor sitzt) und nehme die Probe einige Minuten bevor der Kurier zum Labor nach Leipzig startet. Im Labor wird sich meist professionell gekümmert und die Probe fachgerecht bis zur schlussendlichen Untersuchung gekühlt. Ich weiß im Moment nicht, wie es sich verhält, wenn man dies auf dem normalen Postwege versendet. Sprich, wieviele Erreger dann bereits abgestorben oder nicht mehr nachzuweisen sind.
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Mit dieser mikrobiologischer Untersuchung lassen sich zBsp.: Pseudomonaten, Salmonellen, … feststellen.
Und wie auch bei der Kotuntersuchung, muss ein ordentlich ausgefüllter Diagnose Bogen beigelegt werden.
Quellen:
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"Reptilienskills", Praxisleitfaden Schildkröten, Echsen und Schlangen. Autoren: Petra Kölle, PD Dr. med. vet. Fachtierärztin f. Reptilien/München & Silvia Blahak, Dr. med. vet. Fachärztin f. Virologie Reptilien & Amphibien/Detmold
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Wikipedia
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Schlangenwelt.de
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Landesuntersuchungsanstalt Sachsen
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Laboklin, Bad Kissingen
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Jeff Schreiner, Doktorarbeit " Entwicklung einer quantitativen Echtzeit PCR zum Nachweis des neuartigen Reptilien Nidovirus und Untersuchung der Verbreitung in Schlangen der Gattung Morelia"
- "Current Therapy in Reptile Medicine & Surgery" Mader & Divers